Toura Wiki
Durch den flachen Rumpf kentert die Toura leichter als bisherige Clubboote. Daher darf die Toura nur mit Kenterkissen gesegelt werden.
1. Betreten des Boots
2. Schwert und Ruder
3. Spannen und Entspannen des Riggs
4. Bedienen der Fock
5. Setzen und Bergen des Großsegels
6. Trimm-Möglichkeiten des Großsegels
7. Reffen des Großsegels
8. Verstauen der Segel und Sichern des Boots
9. Warum nur mit Kenterkissen?
1. Betreten des Boots
Die Toura ist nicht für das Betreten über den Bug konzipiert, sondern eher vom Strand oder der Seite. Sie ist bei eingefahrenem Schwert sehr kippelig. Boot nah zum Steg ziehen, Fuß mittig auf den Bug stellen, festhalten am Vorstag und den zweiten Fuß zügig mittig hinter das Vorstag setzen. Balancieren…
2. Schwert und Ruder
- Das Schwert bleibt immer unten (blaue Stopper hinten) auch in der Box.
- Heben der Ruder-Pinne entriegelt das Blatt. Pinne Richtung achtern drücken, um das Ruderblatt zu senken und dann Pinne wieder runterdrücken, um das Blatt zu verriegeln. In der Box Ruderblatt aus dem Wasser und die Pinne mit dem Gummiseil zentriert sichern. Pinne nie mit Gewalt nach unten drücken, sondern Pinne erst nach vorwärts oder achtern schieben.
3. Spannen und Entspannen des Riggs
Das Rigg wird über einen Seilzug (grau-schwarze Leine) am Mastfuß gespannt.
Nicht zu stark anziehen. Nach dem Segeln entspannen, aber leichte Spannung lassen, damit der Mast nicht schlägt.
4. Bedienen der Fock
Die Fockschoot ist umlaufend mit zwei Klemmen. Links an der Masttraverse befindet sich eine dünne rot-gelbe Leine zum Aufrollen der Fock. Diese Leine beim Ausrollen der Fock unter leichter Spannung halten, damit die Leine sich nicht in der Rolle verheddert. Beim Einrollen der Fock leichte Spannung auf der Schoot halten, damit die Fock sauber aufrollt.
5. Setzen und Bergen des Großsegels
Das Großfall (grau-schwarz) läuft rechts aus dem Mast und wird dort mit einer Klemme gesichert. Zur zusätzlichen Sicherung kann das Fall an der Masttraverse belegt werden. Das Segel muss wegen des Kickers steuerbords des Baums gesetzt werden. Großfall mit der Kugel am Segelkopf befestigen (Kugel rechts). Das Kenterkissen nicht vergessen! Bitte sicher stellen, dass Führunsgleiter und Segelkeder vorsichtig und korrekt in die Mastnut eingeführt werden. In Reffhöhe ist ein zweiter Gleiter, der nur beim Reffen genutzt wird. In den Baum wird das Segel erst nach dem Hochziehen eingeführt. Dazu den Gleiter in die Aussparung der Nut stecken und mit dem Unterliekstrecker sichern. Der Knoten des Unterliekstreckers wird in die Nut am Baumende eingehakt.
Hier sieht man die Nok von Achtern:
Der graue Unterliekstrecker kommt backbords aus der Rolle, wird durch das Schotauge des Segels geführt und der Knoten steuerbords in die Nut eingehängt.
Die rote Reffleine kommt steuerbords aus der Rolle am Baum, wird dann von rechts in das oberste Reffauge geführt, dann abwechselnd durch die anderen zwei Reffaugen und der Knoten backbords in die Nut eingehängt. Alternative kann die Reffleine auch mit einem dicken Stopperknoten in die Baumnut eingeführt werden. Laut Manual kann man die Reffleine sogar einfach um den Baum knoten.
6. Trimm-Möglichkeiten des Großsegels
- Vorliek: Cunningham (blau, Klemme backbord)
- Baumneigung: Kicker (rot, Curryklemme unterm Baum)
- Unterliek: grau-schwarze Leine mit Klemme unter dem Baum
- Mastneigung: über Vorstagspanner
7. Reffen des Großsegels
Reffen sollte, wenn möglich vor dem Verlassen des Stegs erfolgen. Die Toura hat ein Einleinen-Reff. Das Reff wird über die grüne Leine am Baum bedient. Besonderheit ist, dass die grüne Leine auch die rote Reffleine im Segel über eine Umlenkrolle im Baum bedient. Das Ende der roten Leine rutscht gerne aus der Halterung am achterlichen Baumende, also vorher kontrollieren. Zum Reffen, Unterliek etwas und Kicker vollständig lösen. Großfall aus der Klemme nehmen und den unteren Gleiter aus der Mastnut nehmen. Jetzt die grüne Reffleine langsam ziehen. Das Segel faltet sich zunächst achtern durch die rote Leine. Die Reffleine weiter ziehen. Den Baum dabei waagerecht halten. Einen Reff-Ring (Metallring rechts und links am Vorliek) in den Reffhaken am Baum einhaken und dabei sicher stellen, dass der mittlere Vorliekgleiter jetzt unten in der Mastnut ist. Danach kann das Großfall wieder gespannt und belegt werden. Die Klemmen von Reffleine (grün) und Unterliekstrecker (grau-schwarz) liegen direkt hintereinander unten am Baum und teilen sich eine Rolle davor.
8. Verstauen der Segel und Sichern des Boots
- Wie bisher, darf auch die Toura nicht in die Box gesegelt werden.
- Fock einrollen, Rollleine belegen, Fockschoten bleiben lose.
- Kicker, Cunningham und Unterliek entspannen, danach das Großsegel vom Baum trennen und steuerbordseitig wegen des Kickers absenken.
- Das Segel über die zweite Latte aufrollen. Mit der Großschoot oder Zeisingen sichern.
- Die Achterleinen werden mit zwei Karabinern in die Ösen eingehakt. Gleiches gilt entsprechen für die Bugleine. Zusätzlich wird das Boot nach dem Verlassen mit dem Smartlock gesichert.
- Pinne anheben und das Ruderblatt einholen und verriegeln. Nicht mit Gewalt drücken! Die Pinne mittig sichern, damit sie nicht schlägt.
- Das Schwert bleibt abgesenkt.
- Bitte das Boot mit dem Schwamm reinigen.
9. Warum nur mit Kenterkissen
Wir hatten schon mehrere Fälle von Durchkenterm der Toura mit Grundberührung der Mastspitze.
Das führt dazu, dass das Boot von der Crew selbst nicht mehr aufgerichtet werden kann. Dies gefährdet die Crew und auch das Boot. Durch den niedrigen Wasserstand des Waldsees besteht dieses Risiko mittlerweile praktisch überall.
Das Freischleppen des havarierten Bootes mit dem Motorboot führt ferner jedes Mal zu starken Belastungen des Riggs. Der Verlust des Verklickers und notwendige Reinigungsarbeiten kommen hinzu.