1. DSCL-Fahrtensegler-Flottille

Bericht der 1. DSCL-Fahrtensegler-Flottille 2025

Heiligenhafen – Dänische Südsee – Heiligenhafen
06.09. – 12.09.2025

Die Premiere ist geglückt: Fünf Yachten, sechs Tage, 14 Seglerinnen und Segler, ein gemeinsames Ziel und jede Menge Geschichten, die man so schnell nicht vergisst. Unsere erste DSCL-Fahrtensegler-Flottille hat die Dänische Südsee erobert – mit Humor, Teamgeist und einer ordentlichen Brise maritimer Gelassenheit.

Freitag, 05.09. – Anreise & erstes Kennenlernen

Autos rollen über die A7, Züge spucken Crews in Heiligenhafen aus. Am Abend dann das erste „Leinen los“, nicht auf See, sondern am Grill. Bei Steak und Bierchen in der Marina der beiden Franks ist klar: hier wird’s ein Törn voller Spaß. Erste Übernachtungen an Bord oder im Hotel. Die Flottille ist formiert.

Samstag, 06.09. – Heiligenhafen >> Bagenkop (ca. 28 sm)
Seewetter: Vormittags W 2–3 Bft, sonnig, später abflauend.

Die Yachten werden zwischen 9 und 11 Uhr übernommen und wie es so ist, dauert das alles länger als gedacht. Wer früh loskommt, genießt herrliches Segeln mit 2–3 Bft. Wer später startet, sammelt erste Motorstunden. Abends dann gemeinsames Grillen in Bagenkop. Die Flottille rückt zusammen, erste Spitznamen machen die Runde.

Sonntag, 07.09. – Bagenkop >> Marstal (ca. 15 sm)
Seewetter: SW 3–4 Bft, später auffrischend.

Die Leadcrew verlässt Bagenkop mit standesgemäßem Salut der anderen Crews. Angemessen für den Flottillenadmiral. Vor dem Hafen kreuzen alle Yachten für ein kleines Filmspektakel, nur die Larabay bleibt lieber noch drin und übt Manöver. Funkspruch des Tages:

„Larabay, wir kreuzen vor Hafen und warten auf euch, kommt ihr noch?“
„Ok, danke.“ (nix weiter passiert)

Nach traumhaftem Segeln frischt es beim Einlaufen in Marstal deutlich auf. Seitenwind fordert volle Konzentration und bietet Hafenkino vom Feinsten. Während ein fremder Steuermann nach fünf Versuchen entnervt den Steuerstand bei wild schlagendem Ruder und eingekoppeltem Motor mit den Worten „Ich hab auf den Sch*** keinen Bock mehr!“ verlässt, kommentiert der Steg dieses Kamikaze Manöver unbeeindruckt mit „Pfrumpf!“. Nicht der einzige Schaden den die Yachtversicherer nach diesem Tag zu verbuchen haben werden.


Die DSCL-Flottille hingegen zeigt wie’s geht: glänzende Anleger, Komplimente von den Nachbarn. Abends Stadtbummel, Schifffahrtsmuseum und ein geselliges Abendessen im „Gamle Vingaard“. So entspannt kann segeln sein.

Montag, 08.09. – Marstal >> Svendborg (ca. 12 sm)
Seewetter: Sonne pur, leichte Brise 2 Bft, perfekte Sicht.

Ein kurzer, entspannter Schlag durch enge Fahrwasser. Nur mit Fock unterwegs … eine Takelung, die passt. Die Crews genießen den Sonnentag, der Stadthafen Svendborg empfängt uns mit besten Liegemöglichkeiten. Sightseeing, Lakritz- und Minzeis-Proviant, und am Abend ein legendäres Cockpit-Festival auf der Fiete. Bushmills Black macht die Runde und sorgt für einträchtiges Lachen bis spät in die Nacht.


Dienstag, 09.09. – Svendborg >> Strynø (ca. 8 sm)
Seewetter: Leichtwind um 1–2 Bft, sonnig, warm.

Unter Leichtwind tuckert die Flottille südwärts. Segeln geht so halbwegs, aber Sonnenbrand ist garantiert. Die Larabay packt den Gennaker aus und genießt Leichtwindsegeln deluxe. Strynø empfängt uns mit rustikalem Charme: kleiner Hafen, große Herzen. Für 3 Euro Leihräder und schon erobert die DSCL-Flottille die Insel wie einst die Wikinger. Nur diesmal friedlich, lachend, staunend. Schlangen im Dorfteich, Frösche auf der Flucht, Sonnenuntergang wie aus dem Bilderbuch. Na denn, Prøst!

Mittwoch, 10.09. – Strynø >> Bagenkop (ca. 15 sm)
Seewetter: Regen, Schauerfelder, 4 Bft aus West, Sicht eingeschränkt.

Nach Tagen voller Sonne zeigt sich die Ostsee von ihrer anderen Seite. Regenjacken raus, Brillen beschlagen, die See frisch und grau. Die Flottille hält Kurs, alle Crews meistern das Schietwetter souverän. In Bagenkop gibt’s heißen Tee, nasse Klamotten hängen in den Masten und die Stimmung bleibt trotzdem blendend.

Landprogramm: Am Nachmittag führt der Radausflug zum Søgård Skov, ein Steilküsten-Kap mit atemberaubendem Blick, ein kleiner Zauberwald und einer wild lebende Herde Exmoor-Ponys. Ein Stück Natur, das man nicht vergisst.

Für Action sorgt dann noch die Larabay: Der Gaszug am Motor reißt, Skipper Javi bleibt gelassen. Mit Standgasschraube und klugem Teamwork erreicht die Crew den Hafen. Im Leerlauf wird das Boot von Bord- und Landcrew gemeinsam sicher aufgestoppt. Seglerisches Lehrbuch-Teamplay. Abends werden diese und andere Abenteuer in der Seglerbude bei Bier und Schnaps in Legenden verwandelt.

Donnerstag, 11.09. – Bagenkop >> Heiligenhafen (ca. 38 sm)
Seewetter: Start bei 3 Bft, zunehmend auf 4–5, erste Frontausläufer sichtbar.

Früh am Morgen geht’s los. 38 Seemeilen zurück nach Heiligenhafen, denn für Freitag ist Sturm angesagt. Fast wie im Matchrace zieht die Flottille los:
• Currahee und Storm gehen hoch an den Wind, nutzen eine späte Wende und ziehen im 2. Reff durch.
• Fiete und Larabay segeln etwas tiefer und länger, holen dafür mehr Geschwindigkeit aus ihren Yachten.
• Visurgis wählt die West-Variante, setzt auf späten Schlag mit Winddrehung und präsentiert sich in navigatorischer Bestform.

Am Ende laufen alle Crews zeitnah in Heiligenhafen ein. Müde, glücklich und mit stolzem Lächeln. Beim letzten gemeinsamen Abendessen im altehrwürdigen „Käppen Plambeck“ wird die erste DSCL-Flottille offiziell beendet. Freundschaften sind gewachsen, Insiderwitze geboren, und die Vorfreude auf die nächste Flottille ist schon jetzt spürbar.

Freitag, 12.09. – Heimreise
Am Morgen heißt es Abschied nehmen. Mit vielen Erinnerungen, neuer Seemannserfahrung und einem guten Stück DSCL-Gemeinschaft im Gepäck steuern die Crews ihre Landyachten Richtung Dreieich und Langen.

Fazit: Danke für diese außerordentlich gelungene Premiere!
Danke an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer für gute Laune, Respekt im Miteinander, Hilfsbereitschaft auf und neben den Booten und für das Gefühl, dass wir hier etwas ganz Besonderes gestartet haben.

Was bei den Fahrtenseglerabenden als Idee in den Raum geworfen wurde, hat durch euch Leben bekommen. 2026 setzen wir die Segel erneut. Wir freuen uns auf euch und alle, die mitkommen wollen. Denn Segeln ist Gemeinschaft, und die ist beim DSCL ganz besonders herzlich.

Frank & Christian

!!! Einen ausführlichen Bericht und ein kleines Filmchen gibt es diesen Winter bei unseren DSCL-Fahrtensegler-Abenden (Infos folgen). Dort nehmen wir auch gerne Vorschläge für die Flottille 2026 auf. !!!