Bericht vom Workshop Törnplanung

Der für diesen Winter letzte Abend für Fahrtensegler am Freitag den 8 März im Clubhaus wurde in Form eines Workshops angeboten. Zu diesem Zweck saßen die teilnehmenden Vereinsmitglieder zusammen an einem mitten im Raum aufgebauten großen Tisch. Ein neues Format, was dieses Treffen von den vorherigen unterschieden hat und was sich beim Erfahrungsaustausch zwischen den Teilnehmern sehr bewährt hat.

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde, bei der sich herausstellte, dass von Anfänger bis Experten jede Kompetenzstufe vertreten war, ergriff Hans-Jörg das Wort.
Nachdem er in unserem Verein alle Segelscheine gemacht hat, hat er mit Fokus auf das Segeln von Dickschiffen in kurzer Zeit genug Praxiserfahrungen gesammelt, um den Sprung zu wagen, selbst zu Skippern.
Hans-Jörgs Ziel heute Abend war es, uns durch eine gut strukturierte Präsentation Einblick zu geben, welche Informationen er bei der Vorbereitung für seinen Segeltörn diesen Sommer nach Rügen gesammelt hatte. Gleichzeitig wurden so die allgemein für die Planung eines Segeltörns notwendigen Punkte angesprochen. Beispielhaft dafür ist das sorgfältige Erstellen von Listen für den Aufenthalt an Bord, das Einholen von präzisen Informationen zum Revier, die Wahl einer Crew die so weit wie möglich harmonieren sollte, eine gute Versicherung und sich über das für den Törn richtige Boot Gedanken zu machen.

Nachdem Hans-Jörg eine angenehme und offene Atmosphäre geschaffen hatte, waren die Teilnehmer ermutigt aktiv am Workshop teilzunehmen und sich über ihre Erfahrungen auszutauschen, so dass erlebte Herausforderungen und Lösungen besprochen werden konnten. Es wurden unter anderem praktische Ratschläge zu nützlichen Apps, wie „Splitwise“ zur Aufteilung der Kosten unter den Crewmitgliedern oder „Dockspot“ zum Buchen eines Liegeplatzes im Hafen gegeben. Da für alle Beteiligten klar war, dass das regelmäßige Kontrollieren der Wettervorhersagen ausschlaggebend ist, kam die Wichtigkeit ein spezifisches und ein globales Wettermodell zu wählen zur Sprache. Empfohlen wurden hier ECMWF für globale, langfristige Vorhersagen, welches Europa abdeckt und das spezifische Wettermodell ICON D2 für Deutschland. Einig waren sich alle, dass ein aktueller Kartensatz auch heutzutage noch neben Plotter, iPad oder Handy wichtig ist, da letztere schnell einmal ausfallen können.

Nicht weniger wichtig waren heute Abend die angesprochenen „rules of engagement“, Bordregeln, die das Zusammenleben auf einer Yacht erleichtern können. Zur Sprache kamen Toilettenregeln, Hygieneregeln, das Festlegen von Arbeitseinteilungen für die Ordnung unter Deck, das eventuelle Verteilen der Rollen an Deck und das vorherige Abstimmen für welche Ausgaben die Bordkasse genutzt werden sollte. Diese sollten am besten während eines Planungsabends vor dem Törn definiert werden damit sich die gesamte Crew absprechen kann.
Jeder Teilnehmer hat heute Abend sicher neue Erkenntnisse zur Planung eines Segeltörns gewonnen und ist sich auf jeden Fall nochmal bewusst geworden, welchen Vorbereitungsaufwand ein Skipper hat.

Die Veranstaltungen, die der Verein diesen Winter organisiert hat, haben uns beigebracht welchen Gefahren man als Fahrtensegler schlimmstenfalls ausgesetzt sein kann, welche Abenteuer uns eine Yacht und genügend Zeit bieten können und was rund um einen Segeltörn organisiert werden muss. Nicht weniger wichtig, sie haben uns die Möglichkeit gegeben, uns außerhalb der Segelsaison zu treffen, Kontakte zu knüpfen und Freundschaften aufzubauen.


Nun ist es Zeit uns auf eine neue Segelsaison zu freuen und egal ob auf einer Jolle am See oder einer Yacht am Meer uns endlich wieder den Wind um die Nase wehen zu lassen, Spaß am Segeln zu haben und warum nicht auch ein bisschen Hafenkino zu bieten!

Bericht von Diana Faulhammer